Nachhaltiger Konsum – Kleidung
Unsere Welt braucht mehr Nachhaltigkeit. Der Klimakrise müssen wir global und systemisch begegnen. Aber: Das System sind wir alle. Jeder Einzelne von uns kann im Kleinen beginnen – mit bewussten (Kauf-)Entscheidungen im Alltag und einem somit nachhaltigeren Konsumverhalten.
In unseren Themenmonaten Nachhaltiger Konsum geben wir dir konkrete Tipps, wie du deinen Alltag nachhaltiger gestalten kannst. Wir fokussieren uns hierbei auf drei Bereiche: Essen, Kleidung und Geschenke. Zu jedem Bereich werden wir außerdem je einen Monat ein aktuelles Projekt bespenden.
Das Problem

Wir kaufen heute doppelt so viel Kleidung als noch vor 25 Jahren, aber jedes Kleidungsstück wird im Schnitt nur noch halb so lange getragen. Grund dafür ist unter anderem Fast Fashion, also schnelle Mode, eine Verkaufsstrategie von Modeunternehmen, um ihren Profit zu maximieren. In immer schnellerer Geschwindigkeit werden Unmengen an Kleidung produziert, beworben, verkauft und wieder weggeworfen. Die Preise werden niedrig gehalten, indem sehr große Mengen produziert werden und die Produktionskosten durch Ausbeutung von Arbeiter:innen immer weiter gesenkt werden. Fast Fashion führt zudem zu starken Umweltbelastungen und übermäßigem Verbrauch von Ressourcen. Für das Färben von einem Kilo Garn werden beispielsweise rund 60 Liter Wasser benötigt, welches am Ende mit den chemischen Zusätzen verunreinigt ist. Schätzungen zufolge verursacht die Modebranche 10 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen.
Die Liste der Belastungen der Kleidungsindustrie für Mensch, Tier und Planet ist lang. Aber wir sind dem Ganzen auch nicht hilflos ausgeliefert. Im nächsten Abschnitt findest du drei konkrete Tipps, wie du durch dein Verhalten nachhaltigen Kleidungskonsum unterstützen kannst.
DUC Club Top Picks
- Die App good on you gibt dir die Möglichkeit einfach und effizient den Impact einer Mode- oder Beautymarke einzuschätzen. Du findest dort alle größeren Marken, wie zum Beispiel Zara, H&M oder SHEIN. Das good on you Bewertungssystem berücksichtigt die wichtigsten sozialen und ökologischen Aspekte, um die Auswirkungen einer Marke auf Menschen, den Planeten und Tiere zu bewerten und stellt sie in klaren und verständlichen Bewertungen dar. Sollte eine Marke gewisse Standards nicht erfüllen, werden dir alternative, nachhaltigere Marken mit ähnlichem Stil vorgeschlagen.
- Mieten, leihen, tauschen. Du suchst ein Kleidungsstück für einen besonderen Anlass, z.B. die Hochzeit deiner Freundin? Du hast vielleicht schon ein, zwei schickere Kleidungsstücke in deinem Kleiderschrank, aber willst nicht im gleichen Outfit wie bei der letzten Hochzeit gehen? Dann frag als Erstes in deinem Freundes- und Bekanntenkreis herum, ob du dir etwas passendes leihen kannst. Es gibt mittlerweile auch Onlineplattformen, wo du Klamotten leihen kannst, z.B. Kleiderei. Auch einige Second-Hand Läden bieten Tauschmodelle an. Du bringst ein altes Kleid und suchst dir dafür ein neues Kleid von jemand anderem aus. Mehr dazu in unserem aktuellen Projekt IGLU.
- Mach mit beim großen Jeans-Recycling Projekt und gib deine alten Jeans an eine der vielen Sammelstellen ab. Diese werden dann zu neuem Baumwollgarn recycelt. Alle Sammelstellen und mehr Infos über das Projekt findet du hier.
Über den Tellerrand: Lieferkettengesetz
Auch auf politischer Ebene gab es Bewegung in den letzten Jahren. Das EU-Lieferkettengesetz verpflichtet Unternehmen zur Achtung von Menschenrechten und Umweltschutz entlang ihrer globalen Lieferketten. Mehr Infos dazu findest du im nächsten Blogeintrag.
Spotlight: Aktuelles Projekt
Im Rahmen unseres Spendenpools werden wir im Monat Oktober das aktuelle Projekt IGLU – Gemeinsam anders konsumieren unterstützen.
Das IGLU in Köln bietet Alternativen zum konventionellen Massenkonsum und zeigt, wie ressourcenschonender Konsum in der Praxis aussehen kann.
Quellen: Good On You – Sustainable Fashion and Beauty Brand Ratings, 10 Tipps, wie man nachhaltig einkauft (fairlyfab.com), Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik) | Themen | Europäisches Parlament (europa.eu), Kleidung: So macht sie unsere Umwelt kaputt – quarks.de, BMUV: Mode und Textilien